Fabio Luisi denounces ‘completely unacceptable’ ECHO award

Fabio Luisi denounces ‘completely unacceptable’ ECHO award

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norman lebrecht

April 18, 2018

The Zurich Opera music director has joined the rush of musicians who are giving back their ECHO awards after the 2018 prize was given to a pair of rappers making Holocaust jokes. ‘They have mocked the suffering of millions of people,’ he says.

Here’s his letter:

Zürich, 18. April 2018

Im Jahr 2009 wurde ich gemeinsam mit der Staatskapelle Dresden für die Einspielung von Bruckners 9. Sinfonie mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet. Das war eine große Ehre für das Orchester und für mich. Heute dagegen muss ich mich, wie andere Kolleginnen und Kollegen auch, in aller Deutlichkeit von diesem Preis distanzieren. Die Verleihung des Echos an die Rapper Kollegah und Farid Bang ist in meinen Augen völlig inakzeptabel. Die beiden Musiker haben nicht einfach eine Grenze überschritten oder im Rahmen der künstlerischen Freiheit provoziert, sondern sie haben die furchtbaren Erfahrungen von Millionen Menschen während des Nationalsozialismus verhöhnend in ihren Texten verarbeitet. Es ist erschütternd festzustellen, dass ein Kulturpreis keinerlei ethische Massstäbe kennt, Rassismus und ignorante Inhalte toleriert und sogar auszeichnet, wenn nur die Umsatzzahlen stimmen.

So gerne ich den Preis damals als eine Würdigung unserer Arbeit und als eine Auszeichnung für künstlerische Leistungen verstanden habe, so wenig möchte ich heute mit einem solchen Preis ausgezeichnet sein. 
Fabio Luisi, Generalmusikdirektor des Opernhauses Zürich

 

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