Jonas Kaufmann: ‘I have been singing with the handbrakes on’
mainThe German tenor has spoken with refreshing candour to Britta Schultejans of the German press agency about his comeback struggle and his hopes for the future. He sings Andrea Chenier in Munich this weekend.
Excerpt:
Q: Do you find you have become more cautious since your illness-related break? Are you back?
A: In the first performances, I sang perhaps a little with the handbrake applied – or with more prudence, less spontaneously and less full-throated. But that’s over, and in a piece like this there is no chance to hold back. This is so wild and vocally so challenging. This can not be controlled, thank God.
Q: In June you will make your debut in London as “Otello”. Is that in the back of your mind?
A: I know that this is coming, but not more. I don’t plan to hold back on the “Otello”. There is plenty of time in between.
Q: Are you a bit nervous?
A: Maybe. I was a bit nervous at the “Lohengrin” in Paris because it was the first performance after so long. Since I already had the fear in the back of my mind, whether I could get through the evening or if I would have problems again. I felt I used to be more energised. This is a positive tension, self-evidently. But that soon went away, once I realized it went well. Had I tried it a couple of times and failed, I’d probably have been much, much more nervous.
Frage: Merken Sie, dass Sie nach Ihrer krankheitsbedingten Pause etwas vorsichtiger geworden sind? Nehmen Sie sich zurück?
Antwort: Bei den ersten Auftritten, die ich danach wieder absolviert habe, habe ich vielleicht schon ein bisschen mit angezogener Handbremse gesungen – oder mit mehr Klugheit, weniger spontan und weniger aus dem Vollen schöpfend. Das hat sich aber schon wieder gegeben, und gerade bei einem Stück wie diesem hat man gar keine Chance, sich zurückzuhalten. Das ist so wild und stimmlich so fordernd. Das kann man – Gott sei Dank – nicht berechnender machen.
Frage: Im Juni geben Sie in London Ihr Debüt als “Otello”. Spielt das in Ihrem Hinterkopf schon eine Rolle?
Antwort: Ich weiß, dass das diese Spielzeit noch kommt, aber mehr auch nicht. Ich habe bisher nicht vor, auf den “Otello” zu sparen, auf keinen Fall. Es ist noch genug Zeit dazwischen.
Frage: Sind Sie da denn ein bisschen nervöser?
Antwort: Vielleicht. Ich war ein bisschen nervöser beim “Lohengrin” in Paris, weil es der erste Auftritt nach so langer Zeit war. Da hatte ich schon die Angst im Hinterkopf, ob ich den Abend durchziehen kann oder ob man wieder Probleme bekommt. Das habe ich schon gespürt, dass ich vorher etwas energiegeladener war. Das ist eine positive Anspannung, die ich sonst kaum noch kenne, weil man das inzwischen ja so selbstverständlich nimmt. Das ist aber dann schnell weggegangen, weil ich gemerkt habe, dass ich nahtlos anknüpfen kann. Wenn ich es ein paar Mal versucht hätte und gescheitert wäre, wäre ich wahrscheinlich viel, viel nervöser gewesen.
Comments