Fired in Dresden on Friday before he could start work as general director of the Semper Oper, the ex-Lyon director Serge Dorny has published an open letter (in German) accusing the Saxon authorities of not playing straight with him. He also attacked the music director Christian Thielemann of being uncooperative. Since you can’t run an opera house without the consent of its music director, Dorny implies that the job was unworkable.

Here’s the German text:

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Offener Brief von Serge Dorny, 21. Februar 2014

Die Verhandlungen meines Vertrages bis zur letztendlichen Unterzeichnung am 17. September 2013 haben 6 Monate Zeit in Anspruch genommen. Ich wollte mich vollständig darüber versichern, dass ich die notwendigen Umstände und Ressourcen zur Verfügung habe, um mich den Herausforderungen für die Gestaltung der Zukunft der Semperoper stellen zu können: Ein künstlerisches Konzept im Einklang mit der Institution unter Berücksichtigung aller in ihr enthaltenen Sparten (Oper, Konzert und Ballett) zu verwirklichen, die Semperoper weiter in der Stadt Dresden zu verwurzeln durch eine Öffnung für ein vielfältiges Publikum, und deren führende Rolle unter den deutschen und europäischen Bühnen zurückzugewinnen.

Der lange Zeitraum der Verhandlungen hätte mich alarmieren sollen. Bereits im Vorfeld meiner Zusage zum angebotenen Vertrag habe ich mich intensiv darum bemüht in Erfahrung zu bringen, wie die Kompetenzen unter den Entscheidungsträgern der Institution verteilt sind und hier im speziellen dieAufgabengebiete des Chefdirigenten der Dresdner Staatskapelle, Christian Thielemann. Leider sind mir diese essentiellen Informationen trotz mehrfacher Nachfrage seit dem Sommer 2013 nur sehr sporadisch und wie ich im Nachhinein feststellen musste, sehr rudimentär durch die öffentlichen Vertreter zur Verfügung gestellt worden.

Erst nach meiner Nominierung und während der beginnenden Arbeit und der Vorbereitung auf die kommenden Spielzeiten musste ich entdecken, dass verschiedene entscheidungstragende Kompetenzen, die laut Vertragsstatus im Bereich des Intendanten liegen, ebenfalls auf die Position des Chefdirigenten entfielen, was in der Konsequenz und im Extremfall zu einem kompletten Stillstand der zu fällenden Entscheidungen führen könnte. Ich habe die Ministerin seit November von diesem Umstand unterrichtet und sie um

Lösung dieses Problems ersucht, ohne irgendeine konkrete Antwort darauf erhalten zu haben.

Zur selben Zeit musste ich feststellen, dass Christian Thielemann nicht gewillt ist, an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten, sondern allein auf seine Unabhängigkeit und die der Staatskapelle bedacht ist zum Nachteil der Gesamtheit der Aktivitäten der Semperoper. Die Sächsische Staatskapelle – außerhalb jeglicher Diskussion auf künstlerischem Gebiet – ist in den letzten Jahren aufgrund ihres Verhaltens zu einem Hemmnis der Entwicklung der Semperoper geworden. Der Artikel aus DIE ZEIT vom 5. Januar 2010 beschreibt, dass die Situation keine neue ist. Die öffentliche Hand bevorzugt es, diese Realität zu ignorieren.

Die Staatskapelle und Christian Thielemann sollten die Renaissance der Semperoper in vorderster Linie anführen, sich für die Interessen der Gesamtheit der Institution einsetzen und mit Stolz und ungezwungen das Leben der Semperoper bereichern. Dies ist leider nicht der Fall. Meines Erachtens hat gerade der Mangel an Transparenz und Präzision der durch

Frau Ministerin von Schorlemer zur Verfügung gestellten Informationen in diese betrübliche Situation geführt. Wäre ich von Anfang an in vollem Masse über die gegebenen Verhältnisse informiert gewesen, hätte ich das Angebot von Frau von Schorlemer ablehnen müssen.

Ihre fehlende politische Courage und Weitsicht und ihre heutige Entscheidung – die Einzige, die sie seit meiner Vertragsunterzeichnung getroffen hat – sind der Beweis. Die Leidtragende ist in erster Linie die Semperoper selbst.

Seit meiner Ankunft in Dresden konnte ich mit einem hochkompetenten, motivierten Team zusammenarbeiten, welches sich leidenschaftlich für die Semperoper einsetzt, um ihren angestammten führenden Platz unter den deutschen und europäischen Bühnen zurückzugewinnen. Die Projekte, die ich mit ihnen entwickelt habe, hätte ich nicht gegen und schon gar nicht ohne Christian Thielemann verwirklichen können und wollen und auch nicht ohne das Verständnis und die Unterstützung der Politik. Die Semperoper und ihr gesamtes Personal verdienen es, ernst genommen zu werden. Sie besitzen ein riesiges Potential und sind voller Hoffnung. Frau Schorlemer hat sich entschieden.

 

 

Further to our various posts on the sale of the Chalres Ives house in Redding, here’s a reminiscence that appeared today on the Composers Datebook of American Public Media:

 

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Today in 1951, Leonard Bernstein conducted the New York Philharmonic in the premiere performance of the Symphony No. 2 by Charles Ives. Ives was then 76 and living in Connecticut. Heart disease and diabetes left him far too weak to attend the Carnegie Hall premiere. Nicholas Slonimsky recalls once asking the thin and pale Ives how he was feeling, to which Ives replied he felt so weak that (quote): “I can’t even spit into the fireplace.”

Ives didn’t own a radio, so he visited his neighbors, the Ryders, to hear Bernstein conduct the Sunday afternoon broadcast performance of music he had composed some 50 years earlier.

“There’s not much to say about the Symphony,” Ives said at the time. “I express the musical feelings of the Connecticut country in the 1890’s. It’s full of the tunes they sang and played then, and I thought it would be a sort of a joke to have some of these tunes in counterpoint with some Bach-like tunes.”

Ives’ neighbor, Mrs. Ryder, recalled how he reacted to the radio broadcast: “Mr. Ives sat in the front room and listened as quietly as could be, and I sat way back behind him, because I didn’t want him to think I was looking at him. After it was over, I’m sure he was very much moved. He stood up, walked over the fireplace, and spat! And then he walked out into the kitchen and said not a word.”

Our friend Andrew Patner has heard that star clarinet  Stephen Williamson is returning to the CSO after a year’s sabbatical with the NY Phil. What’s New York got that Chicago hasn’t? Not enough to keep a clarinet, apparently. Read Adrew’s report here.

stephen williamson

photo (c) Todd Rosenberg

Various opposition supporters have played the piano in Maidan Square during the Ukraine upheavals, taking care to conceal their identity. Today, a young woman played Chopin in the square, free of any disguise. It appears she has been the one who played all along.

kiev pianist

Any record label with a scintilla of news sense would sign her debut album without delay. Hers is the face of courage.

(We have her name and contact details but will not share them without her consent).

That’s the view of Sony Classical Senior VP Chuck Mitchell, who’s pushing ahead with a prog-rock version of Rite of Spring.

It also seems to be the view at DG, where Bryce Dessner is cutting an album and Olafur Arnalds has scored a moody hit. And at Nonesuch, where Chris Thile had made hug numbers.

So what do we think of this latest kink? Short-term crossover or long-run fusion?

Read the New York Post, for starters.

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